Wer braucht neue Kleidung?

Es war November. Es wurde kälter. Der Winter stand vor der Tür. Ohje, ich hatte ja gar nicht genügend Pullover!! Also schnell shoppen gehen. 4 Pullis wandert bei nur einem Einkauf im Korb. Zuhause sortierte ich die Sommerkleidung aus dem Schrank aus und griff nach den Körben ganz oben im Schrank, um weitere Winterkleidung zu reaktivieren. Upsi, ich hatte ja noch insgesamt 11 Pullis und Cardigans in petto.

Schock! Ich bin doch eine der bewusstesten Konsumenten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis! Ich kann noch nicht mal behaupten, dass der Großteil der Strickteile von nachhaltigen Marken wären.

Eine akribische Bestandsaufnahme ergab: knapp 4000 Euro wanderten im Jahr 2016 aus meinem Geldbeutel – oder als Geschenk zu Geburtstag/Weihnachten –  in die Kleidungsindustrie. Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass ich nur 1000 Euro davon für nachhaltige Marken (Armedangels, HessNatur, Matt & Nat, Nudie Jeans) ausgab. Aber immer groß erzählen, wie sehr ich darauf achten würde, wenig und dann größtenteils nachhaltig zu konsumieren.

700 Euro – das zumindest als Teilberechtigung für die hohen Ausgaben – wurden in hochwertieg Sportkleidung für jede Jahreszeit investiert. Sportkleidung, die ich trug, während ich über 10kg abnahm und eine Kleidungsgröße schlanker wurde. Und natürlich auch dieses Jahr nutzen werde, um noch ein bisschen besser in die aktuelle Konfektionsgröße zu passen.

Seit ein paar Monaten folge ich dem sehr inspirierenden  Youtube Channel My Green Closet und entdeckte heute den Podcast Conscious Chatter. Kennt ihr weitere tolle Youtuber und Podcaster zu diesem Thema?

Meine selbstauferlegten Regeln:

  • Ziel: keine Kleidungskäufe in 2017 (Ausnahme: Wäsche)
  • Nur im Notfall: Second-Hand Kleidung
  • Nur im alllergrößten Notfall: neue Kleidung von nachhaltigen Marken

Fragen an die Community:

  1. Wo/wie tausche ich meine Paul Green Sandaletten in bequeme hochwertige Sommersandalen ein?
  2. Darf ich auf meiner dreiwöchigen Mexikoreise landestypische Kleidungsstücke – quasi als Souvenier – kaufen?
  3. Wie mache ich die hässlichen Abwetzungen auf meinen Jeans möglichst unscheinbar und die Hosen somit wieder tragbar? An welchen Stellen sollte ich Schleifpapier einsetzen? (Abwetzungen sind durch einen neuen Fahrradsattel mit Nähten entstanden.)

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6 Gedanken zu “Wer braucht neue Kleidung?

  1. Hallo! Ich find es super, dass du so selbstkritisch bist und es dann auch noch bloggst. Denn oft entsteht beim Bloglesen ja der Eindruck, als seien die anderen alle perfekt und man selbst hinkt permanent hinterher. Aber so ist es ja nicht. Meist schreibt man nur über die geglückten nachhaltigen Experimente. Ich schliess mich da nicht aus. Vielleicht sollte ich mir mal ein Beispiel an dir nehmen. Auf jeden Fall möchte ich im nächsten Jahr genauer Buchführen über meine Kleiderkäufe, denn die gefühlte Wahrheit stimmt vielleicht gar nicht. Gefühlt hab ich kaum Neues und wenn dann Nachhaltiges gekauft. Aber ist das wirklich so? Für die Jeans empfehle ich in einem dunklerem Farbton färben. Hab es selbst aber noch nicht probiert. Ganz liebe Grüsse! Marlene vom Verrückten Huhn

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    • Das ist ja gerade das für mich Interessante: obwohl wir es eigentlich besser wissen – warum konsumieren wir nicht immer nachhaltig, bewusst und kontrolliert? Man sollte sich schon trauen, sich an die eigene Nase fassen zu können. 🙂 Danke für deine Worte!

      Leider ist Einfärben keine Option, das habe ich schon probiert (mit einer schwarzen Jeans). Nach ein paar Mal waschen sieht man die Problemstellen wieder.

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  2. Marlenes Gedanken sind auch die meinen: deine Fähigkeit zur Selbstkritik überrascht und erfreut – weil man sieht, dass auch bei Anderen trotz bestem Willen nicht immer alles perfekt läuft, wie man es sich wünscht 🙂

    Die Jeans rate ich ebenfalls, in einem dunkleren Ton nachzufärben. Damit verfärben sich allerdings auch die Nähte. Alternative wäre (da du überlegst, sie evtl. mit Schleifpapier zu bearbeiten), gewollt weitere Abnutzungsstreifen der Jeans hinzufügen. Dadurch leidet allerdings die Stoffqualität und damit die Nutzungsdauer.

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    • Perfektionismus hat noch keinem gut getan. Zwar finde ich es inspirierend, wenn einer mit einem guten Ideal voranschreitet, um sich immer wieder daran zu orientieren. Ich finde aber leider auch immer wieder Ausreden, von meinem Ideal abzuweichen. Bei diesem Thema war ich dann doch sehr überrascht, wie sehr sich die Ausreden zusammengehäuft haben.

      Färben hilft leider nichts, ich probiers mal mit Schleifpapier.

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